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"Columbo geht erst in den Ruhestand, wenn er tot ist"

Als Inspektor begeister Peter Falk auch heute noch Millionen von Fans. Für PENTHOUSE hat der Star sein Talent als Erotik-Maler enthüllt.

Interview: Markus Crivello

PENTHOUSE: Sie sind ein talentierter Zeichner, eine seite, die man bislang gar nicht kennt an ihnen. Seit wann zeichnen sie?
PETER FALK: Oh, schon seit etwa 30 Jahren. Ich bin damals zufällig eines Abends an der Art Students League an der 57th Straße in New York vorbeigelaufen, weil ich zu Dreharbeiten in der Stadt war und ohnehin nichts Besseres zu tun hatte. Aus Neugier habe ich einfach mal reingeschaut. Da saß eine nackte Frau auf einer kleinen Bühne inmitten des Raumes, um sie herum ein Dutzend junger Leute, die Zeichnungen von dieser wunderschönen Frau anfertigten. Das war's, da hat es bei mir Klick gemacht. Dieses Szenario hat mich restlos fasziniert, und ich dachte: Das will ich auch machen, das ist ein schönes Hobby, wenn sich die Frauen bereitwillig für einen ausziehen.

Sind Akte ihre liebsten Motive?
Na klar, was gibt es denn Schöneres als eine nackte Frau, die sich wor einem auf einem Bett räkelt? Der weibliche Körber mit seinen vielen Rundungen ist doch regelrecht dafür gemacht, dass man ihn intensiv betrachten und im Geiste nachgestalten will. Finden sie nicht?

Kein Einspruch. Ihren Zeichnungen zufolge stehen sie auf recht barocke weibliche Figuren, oder?
Wenn sie mit barock kräftig meinen, dann stimmt das zumindest in Hinsicht auf das Zeichnen. Sehen sie, eine gertenschlanke Frau bietet wenig Ansätze für eine eindrucksvolle Zeichnung. Eine rundlichere hingegen schon. Das heißt aber nicht, dass ich grundsätzlich ein Faible für dickliche Frauen habe. Im Gengenteil, sehen sie sich meine Frau Shera nur mal an, die hat eine tolle Modelfigur.

Wie kommt es, dass ihre Zeichnungen bislang noch kaum jemand gesehen hat? Machen sie keine Austellungen?
Nein, ich habe nur ein Mal eine in New Orleans gemacht, aber da haben sich die Leute ausschließlich für mich und meine Arbeit als Schauspieler interessiert, und nicht für meine Kunst. Seitdem zeiche ich nur noch für den Hausgebrauch, sozusagen. Ab und zu kaufen mir private Besucher das eine oder andere Motiv ab, aber ansonsten habe ich keine Intention, Geld damti zu verdienen.

Haben sie ein eigenes Atelier?
Ja, ich habe mein Gästehaus im Garten meines Hauses in Beverly Hills zu einem Atelier umgebaut. Hier kann ich in Ruhe zeichnen und meinen Gedanken freien Lauf lassen. Das entspannt mich am besten.

Von was müssen sie entspannen? Ist Inspektor Columbo nicht schon längst im wohlverdienten Ruhestand?
Nein, nein, wir arbeiten gerade an neuen Episoden, mindestens zwei neue Filme wollen wor für das Fernsehen machen. Columbo ist erst im Ruhestand, wenn er mal tot ist.

Dieser stets etwas verwirrt wirkende Inspektor ermittelt bereits seit mehr als 30 Jahren. Ein Ende ist nicht in Sicht?
Nein, wieso auch? Solange die Leute Columbo sehen möchten und man mich nicht im Rollstuhl zu den Leichen schieben muss, wird Columbo weiter ermitteln.

Was fasziniert sie selbst an der Figur Columbo?
Ich wünschte, ich wüsste es. Ich habe bis heute keine vernünftige Antwort daruf gefunden. Die Faszination ist einfach da für diesen Menschen, auch bei mir. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir einige mysteriöse Inhalte geschaffen haben, die nie aufgeklärt wurden. Mrs. Columbo hat bis heute niemand gesehen. Und den Vornamen von Columbo kennt man auch nicht. Ich habe auch viele Briefe fon Leuten bekommen, die fasziniert davon waren, dass Columbo einen 1959er Peugeot 403 fuhr. Das Geheimnis sind wohl diese vielen kleinen Details.

Beschreiben sie doch mal Columbos Charakter aus ihrer Sicht.
Nun, er ist niemand, der sich in den Vordergrund schiebt. Columbo muss sich nicht profilieren, er ruht in sich selbst und kehrt seich seinen Dreck darum, was andere über ihn denken. Er liebt seine Frau, liebt seinen Job uns schert sich nicht im andere Dinge. Und er ist sehr clever, er lässt seine Umwelt gerne in dem Glauben, dass er ein dummer Tölpel ist. Die Leute unterschätzen ihn dadurch gerne mal, und er kann in aller Ruhe im Hintergrund arbeiten. Bis er dann plötzlich ins Licht tritt und es allen zeigt. Und das sympatischste überhaupt istdie Tatsache, dass er Erfolge nie für sich verbucht. Er sagt dann immer, dass irgendein Schwager oder Neffe die zündende Idee zur Aufklärung eines Falles hatte. Wenn es danach ginge, müsste Columbo mindestens 23 Schwager und 40 Neffen haben.

Spielen sie Columbo eigentlich noch, oder sind sie nach all den Jahren längst zu Columbo mutiert?
Ich liebe diesen Mann, ich hätte gar kein Problem damit, ein gewisser Peter Columbo zu sein. Wahrscheinlich stimmt es sogar, womöglich bin ich längst in meiner Persönlichkeit Columbo und habe es selbst gar nicht gemerkt. Hm... (Falk legt seine Hand über den Mund und guckt für einen Moment nachdenklich an die Decke.)

Welche charakterlichen Elemente haben sie eingebracht in die Rolle?
Wissen sie, ich habe drüber eigentlich noch nie so eichtig nachgedacht. Es ist schon so, dass Columbo in vielen Punkten so ist wie ich. Er ist auf der einen Seite ein Durchschnittstyp, auf der anderen SEite aber auch etwas Besonderes. Eine Freundin von mir, die Schriftstellerin Elaine May, hat Columbo mal mit dem Hinterteil von Sherlock Holmes verglichen. Das trifft wohl am besten.

Immer wieder machen sich Leute lustig über ihre Erscheinung. Der ehemalige Columbia-Studioboss Harry Cohn sagte einmal: "Für das gleiche Geld bekomme ich einen Schauspieler mit zwei Augen." Haben sie oft unter ihrem Äußeren und vor allem dem Glasauge leiden müssen?
Mein rechtes Auge wurde entfernt, als ich drei Jahre alt war, weil sich ein Krebstumor darin gebildet hatte. Ich lebe seitdem damit und habe kein großes Problem. Das starre Auge ist zu einer Art Markenzeichen geworden, wie der Mantel, den Columbo trägt.

Wieso lässt Columbo diesen völlig verfilzten Mantel eigentlich nicht mal reinigen?
Dann wäre es nicht mehr der Gleiche. Wissen sie was, das Original war mein eigener Mantel. Ich hatte ihn getragen, als wir 1968 die allererste Episode von Inspektor Columbo gedreht haben, ganz einfach weil es so kalt war. Und von da an wurde er zum Standard in jeder Folge, über zwanzig Jahre lang. Es war immer der gleiche Mantel, bis wir ihn 1991 schließlich ausmustern mussten...

...das Markenzeichen einfach ausmustern?
Er hatte sich schlicht und einfach in seine Einzelteile aufgelöst. Er war ja schon mindestens 10 Jahre alt, als ich ihn erstmals in Columbo getragen habe. Als man mit einen neuen Mantel gab, war das für mich so, als wenn ein alter Freund gestorben wäre, den man zu Grabe trägt. Das Original hängt noch immer in meinem Kleiderschrank, und nicht im Smithsonian Museum in Washington, wie immer behauptet wird. Das ist nicht der echte Trenchcoat von Columbo.

Welcher knifflige Fall des berühmten Inspektors war ihnen der liebste?
Nun, mit der Antwort auf diese Frage agiere ich mal nicht wie Columbo. Der würde vor lauter Bescheidenheit nie sagen, dass ihm ausgerechnet jene Episode am besten gefallen hat, für die er selbst das Drehbuch geschrieben hat. Die Folge nämlich, in der die unbeschreibliche Faye Dunaway eine Mörderin spielt und sich eine Art Romanze zwischen Columbo und ihr anbahnt.

Stimmt es, dass ihre Adoptivtochter Catherine Privatdetektivin ist?
Ja, sie kommt eben ganz nach dem Vater (lacht). Die Kinder dachten ja früher tatsächlich immer, dass ich ein echter Polizist sei. Und wenn sie mich im Fernseher sahen, haben sie gerufen: "Papa fängt böse Menschen!"

Sind sie eigentlich italienischer Abstammung?
Nein, man hat mich fälschlicherweise oft für einen Italiener gehalten, aber meine Mutter stammt aus Russland und mein Vater aus Polen. Ich trage also hartes osteuropäisches Blut in meinen Adern. Meinem mehr mediterranem Mafia aussehen habe ich aber letztlich so manche Filmrolle zu verdanken.

In Deutschland haben sie unter anderem mit dem Regisseur Wim Wenders "Der Himmel über Berlin" gedreht...
und das war eine der schrägsten Erfahrungen überhaupt in meiner Karriere. Positiv gesehen meine ich. Äußerst positiv sogar. Es gab damals kein Drehbuch. Aber Wim Wenders ist ein außergewöhnlicher Mann, einer der wenigen im Filmgeschäft, mit denen man tatsächlich arbeiten kann. Während die meisten Regisseure nur an Ruhm und Geld denken, hat Wenders nur seinen Film im Kopf. Darauf konzentriert er wich völlig. Er braucht kein Drehbuch, er hat seine Visionen gedanklich eingespeichert. Und das macht ihn so einzigartig.

Mittlerweile sind sie 76 Jahre alt und zeigen keine Anzeichen von Ruhestand.
Nein, ein Rentnerdasein ist nicht unbedingt mein Ding. Ich spiele gelegentlich noch Theater und bekomme nach wie vor Angebote für Filme. Gerade habe ich das Drama "John Christmas" abgedreht, und in dem Animationsfilm "Sharkslayer" leihe ich einer Figur namens Don Brizzi meine Stimme. Das ist sehr spaßig, denn auch Robert De Niro, Will Smith und Martin Scorsese wirken dabei mit. Aber ich möchte es in Zukunft schon etwas langsamer angehen lassen, um mehr Zeit für Golf, meine Frau und unsere acht Hunde zu haben. Und natürlich wollten auch die Aktmodelle nicht zu kurz kommen (lacht).

(Bericht: "PENTHOUSE" - 2003)
(Bilder: Jonas Mohr - Interview: Markus Crivello)

     
   
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