Er ist der bestverdienende Fernsehstar Amerikas. Doch "Inspektor Columbo" ist deswegen keineswegs übergeschnappt. Er weiß wofür er arbeitet

Peter Falk:
Für meine Kinder gebe ich mein letztes Hemd her

Es mag einem schon unverschämt vorkommen, wenn man hört, dass Peter Falk für seine Rolle als Inspektor Columbo pro Folge rund 500 000 DM kassiert - und das innerhalb von elf Tagen Drehzeit. doch dass der Mann, der im Fernsehen immer linkisch und ungeschickt wirkt und durch schlampige Kleidung auffällt, auch noch als Dressman für eine japanische Textilfirma für einen Werbespot ganze 600 000 Mark in einem Tag verdient, ist schon kaum zu glauben.
Doch es stimmt, und Peter falk hat deswegen auch gar kein schlechtes Gewissen: "Ich nutze die Zeit, in der ich nun einmal berühmt bin, weidlich aus. Wer weiß, wie es in eine paar Jahren aussieht. Vielleicht bin ich da schon vergessen", erklärt der Schauspieler, der bei einer Tumor operation ein Auge verlor und seitdem ein Glasauge trägt. "Bis dahin muß ich meine 'Schäfchen im trockenen' haben. Schließlich will ich, dass unsere beiden Töchter Jackie und Kathryn es immer gut haben."
Die beiden kleinen Mädchen im Alter von elf und vier Jahren sind nicht Peter und Alyce Falks eigene Kinder.
"Wir adoptierten sie, als wir nach mehreren Ehejahren immer noch nicht auf Nachwuchs hoffen konnten", erklärt Peter Falk, der mit seiner Familie in Los Angeles lebt. "Für mich und meine Frau sind sie die größte Freude unseres Lebens. Für sie alleine arbeite ich wie ein Tier. Sie sollen alle Schönheiten dieser Welt erleben. Für sie würde ich mein letztes Hemd geben, wenn es sein müsste", sagt Columbo.
So wie es im moment aussieht, wird er sich seiner Oberbekleidung so bald nicht entledigen müssen. er gehört heute zu den beliebtesten Serienstars in Amerika und Europa. Und seitdem er gesehen hat, wie gut seine Krimiserie läuft, hat er auch noch die Regie und die Produktion übernommen.
"Warum soll ich andere das große Geld verdienen lassen, wenn ich es selber brauchen kann", meint der Star.
Peter Falk ist sich seines Wertes voll bewusst. Aber er ist dabei trotzdem nicht übergeschnappt. "Wir führen ein ganz normales Familienleben. Wir fahren keinen dicken Wagen und essen auch nur dreimal am Tag. Natürlich ist es ein schönes Gefühl, ein großes Konto auf der Bank zu haben. Aber darum gleich großkotzig werden, liegt mir nicht", meint Peter Falk resolut.
Sein Leben dreht sich nicht um Geldanlage. Sein Leben dreht sich um seine Frau, eine ehemalige Kunststudentin, mit der er seit fünfzehn Jahren glücklich verheiratet ist, und um seine beiden Töchter, die ihren Papa abgöttisch lieben und von ihm alles bekommen, was sie wollen - vor allem Liebe.

(Bericht: "Neue Welt" - 33/1975)
(Bilder: Neue Welt)